Kommt die nächste industrielle Revolution auf Basis einer dezentralen Technologie daher? Nicht nur ein Traktorenhersteller hat das Potential der Blockchain schon erkannt.
Blockchain, Kryptowährung, Bitcoin, Token – rund um diese Begriffe herrscht Verwirrung. Kryptowährungen und Token sind für manchen so identisch wie Blockchain und Bitcoin. Dies aber ist ein Fehlschluss. Denn die Blockchain ist vor allem eine Verschlüsselungstechnik, die sich vielfältig nutzen lässt. Das Unternehmen CashOnLedger etwa arbeitet zwar mit der Blockchain-Technik, aber nicht mit Kryptowährungen. Im Gegenteil: Man will herkömmliche Währungen nicht ersetzen, sondern programmierbar machen, um auf diese Weise Zahlungsvorgänge unmittelbar mit dem „Internet der Dinge“ zu verknüpfen.
Während man mit vielen potentiellen Partnern noch über eine mögliche Zusammenarbeit spricht, läuft ein Projekt schon länger. „Es ist dies europaweit das einzige Projekt in diesem Bereich“, sagt Vorstandschef und Mitgründer Serkan Katilmis. Gemeinsam mit dem Traktorenhersteller Lindner hat CashOnLedger ein Modell entwickelt, mit dem ein Traktor nach Nutzung abgerechnet werden kann. „Es ist so ähnlich wie beim Carsharing. Sie kaufen kein Fahrzeug, sondern Mobilität. Denn das ist es ja, was Sie eigentlich brauchen.“ Im Traktor ist ein speziell abgesicherter „Krypto Security Chip“ verbaut. Der Traktor wirft 65 Datenpunkte aus. Damit lässt sich die tatsächliche Nutzung ersehen, die dann monetarisiert werden kann, erklärt Vorstand und Mitgründer Maximilian Forster. So etwa werden andere Stundensätze berechnet, ob der Traktor nur von A nach B fährt oder für schwere Räumarbeiten eingesetzt wird.
Author: Martin Hock
Redakteur in der Wirtschaft.